Você tem um amigo com quem nunca brigou?
Eu tenho uma amiga assim, e ela tem 68 anos. É a única amiga de idade alemã, ex-colega de trabalho, com quem dividi o mesmo escritório de 1998 até o ano de 2000.
Os anos se passaram, e nossa amizade continuou. E eu nunca tinha percebido que nunca tinha brigado com ela. Ursula me chamou atenção para este fato da última vez que a visitei. Como não poderia deixar de ser, eu faço tudo errado, e ela me ama mesmo assim. Ela desculpa o fato de que eu marco um horário e não consigo chegar no horário combinado na casa dela. Chego de mãos vazias, apressada de um lugar pro outro, no meio da correria da vida de segunda a sexta, suando com o sol europeu, com o qual muitos do Brasil acreditariam que não seria suficiente para suar. Chego de mãos abanando e sou recepcionada com um sorriso, com um café, com a melhor porcelana, com biscoitinhos e carinhos. Ela nasceu no mesmo dia do meu marido e de um ex-namorado meu. Coincidência? Eu sempre fui rodeada de leões, o signo, iso é o que quero dizer. E apesar de ser leonina, durona, decidida, orgulhosa, de opinião inabalável e muito senhora de si, ela gosta de mim e eu dela. Amor gratuito. Simples assim.
Foi dela que recebi a oferta do “du”, o tu em português, que tem um significado tão especial de aceitação e respeito, de abertura de portas e escancaramento de janelas psicológicas, logo no primeiro dia de trabalho. O comentário veio acompanhado de um sorriso:
– Mädel, du gefällst mir, du darfst mich duzen. (Menina, gostei de você, pode me chamar de Ursula).
Com esta oferta, para a qual nem soube dar tanto valor há tantos anos atrás, eu ganhei uma amiga para sempre. Ela tem me acompanhado nos sobes e deces da vida nesses 16 anos que nos conhecemos e nunca deixou de acreditar em mim. Quando eu faltava ao trabalho, por motivo de doença, minha ou da Taísa, ou por passar férias em algum canto, voltava ao escritório e minha mesa estava limpa, ela tinha feito todo o trabalho. Um grande exemplo de solidariedade que levei para a vida. A única vez que veio me visitar em casa foi quando o Daniel veio ao mundo, em 2005. E eu não sou a melhor amiga do mundo no que diz respeito a ligar sempre, acompanhar a vida do outro, portanto passamos alguns anos sem muito contato, mas a chama da amizade nunca apagou.
Há alguns anos atrás tive um trabalho perto da casa dela. Passei a ir lá com mais frequência, falávamos do passado, do hoje, dos filhos, do meu trabalho, de quando ela trabalhava, do nosso mínimo passado comum. Na mesa dela, a foto do marido morto que eu nunca conheci. Eu poderia ser filha dela. Ela tem uma filha única da mesma idade que eu, que só conheco por foto. Um dia ela me perguntou se poderia cortar um cachinho meu pra mostrar pra filha dela. Lógico que concordei. Se estou lá e ela atende o telefone, altera a fala do alemão padrão para o dialeto, que eu por sorte também entendo, e comenta que está recebendo visita de uma amiga querida que vem do Brasil.
Da última vez saí da casa dela com vários presentinhos: um vidrinho de marmelada, ervas do seu jardim, amor embalado pra levar pra casa. Da próxima vez vou lhe trazer uns potinhos de flores pra enfeitar sua entrada, nem de todo voada eu sou. Mas o carinho gratuito dela me deixa feliz e perplexa, pois amor gratuito e sem interesse é algo difícl de se achar neste mundo de cão.
Fonte de inspiração: texto escrito logo após de assistir o filme “Das Labyrinth der Wörter” (em português “Minhas tardes com Margheritte), que também fala de uma bela amizade entre gerações diferentes, cujo livro também li, indico por ser muito lindo e bem escrito. Ele é de autoria de Marie-Sabine Roger.
°°°
Freundschaft ohne Streit
Hast du einen Freund oder eine Freundin, mit wem du noch nie gestritten hast?
Ich habe so eine Freundin und sie ist 68 Jahre alt. Sie ist meine einzige ältere deutsche Freundin, eine ehemalige Arbeitskollegin, mit wem ich das gleiche Büro vom 1998-2000 teilte.
Die Jahre sind vergangen und unsere Freundschaft blieb bestehen. Und mir war noch nicht aufgefallen, dass wir noch nie miteinander gestritten hatten. Ursula machte mich darauf aufmerksam, als ich sie zuletzt besucht habe. Wie es nicht anders sein könnte, ich mache alles falsch, aber sie liebt mich trotzdem. Sie übersieht die Tatsache, dass ich mit ihr eine bestimmte Uhrzeit ausmache, und mir gelingt es einfach nicht die Zeit einzuhalten und bei ihr rechtzeitig zu Hause anzukommen. Ich komme mit leeren Händen an, gehetzt von einem anderen Termin, mitten in der Rennerei meines Lebens von montags bis freitags, verschwitzt unter der europäischen Sonne, auch wenn viele in Brasilien nicht glauben würden, dass die Sonne hier so stark sein kann, dass man darunter schwitzen kann. Ich komme mit leeren Händen an und sie empfängt mich mit einem Lächeln, Kaffee, schicken Porzellangeschirr, Keksen und Zärtlichkeit. Sie ist am gleichen Tag wie mein Mann, auch wie ein ehemaliger Freund von mir, geboren. Ist das ein Zufall? In meinem Leben habe ich viele Löwen gehabt, das Sternzeichen meine ich. Und obwohl sie eine Löwin ist, hart im Nehmen, mit eigener Meinung, entschieden, stolz, mit festen Überzeugungen und sehr selbstbewusst, mag sie mich und ich sie. Bedingungslose Liebe. So einfach ist das.
Von ihr habe ich zum ersten Mal das „Du” angeboten bekommen, das in der deutschen Sprache so bedeutend in Sache Akzeptanz und Respekt ist, das Türen und psychologische Fenster weit öffnen kann. Das passierte gleich am ersten Tag, als wir zusammengearbeitet haben. Ihr Kommentar kam mit einem Lächeln:
– Mädel, du gefällst mir, du darfst mich duzen.
Durch dieses Angebot, dessen Bedeutung ich damals nicht mal richtig einschätzen konnte, habe ich eine Freundin für die Ewigkeit gewonnen. Sie begleitet mich nun schon seit 16 Jahren, in all den guten und schlechten Zeiten des Lebens, und sie hat mich noch nie aufgegeben. Als ich bei der Arbeit fehlte, entweder weil meine Tochter Taísa oder ich krank war, oder weil ich im Urlaub irgendwohin ging, kam ich wieder zur Arbeit und mein Schreibtisch war picobello sauber, sie hatte für mich die ganze Arbeit erledigt. Dieses ist ein großes Beispiel von Solidarität, das ich in meinem Leben erfahren durfte. Das einzige Mal als sie mich besuchte, war als mein Sohn Daniel im Jahr 2005 zur Welt kam. Und ich bin nicht die beste Freundin der Welt wenn es darum geht sich immer telefonisch zu melden, immer ganz genau über das Leben der anderen Bescheid zu wissen, daher verbrachten wir mal Jahre in denen wir nicht allzu viel Kontakt hatten, aber die Flamme unserer Freundschaft ist nie erloschen.
Vor ein paar Jahren hatte ich eine Arbeitsstelle, die nah zu ihrem Haus lag. Dann ging ich sie öfters mal besuchen, wir sprachen über die Vergangenheit, über aktuelle Themen, über die Kinder, über meine Arbeit, über die Zeit als sie selber noch arbeitete, über unsere gemeinsame und vergangene Zeit. Auf Ihrem Wohnzimmertisch begleitet uns immer das Foto ihres gestorbenen Ehemannes, den ich leider nicht kennengelernt habe. Ich hätte ihre Tochter sein können. Sie hat eine einzige Tochter die so alt ist wie ich, die ich aber nur von einem Foto aus kenne. Eines Tages fragte sie mich ob sie von mir eine Locke bekommen könnte, um sie ihrer Tochter zu zeigen. Selbstverständlich war ich damit einverstanden. Wenn ich bei ihr bin und sie ans Telefon geht, ändert sie ihre Aussprache vom Hochdeutsch auf Dialekt, den ich zum Glück auch verstehe und kommentiert, dass sie eine liebe Freundin aus Brasilien gerade bei ihr zu Besuch hat.
Das letzte Mal als ich sie besuchte, ging ich wieder mit vielen kleinen Geschenken nach Hause: ein Gläschen Marmelade, Kräuter von ihrem Garten, verpackte Liebe die ich mitnehmen durfte. Beim nächsten Mal habe ich vor ihr ein paar Blumen mitzubringen damit sie ihren Hauseingang verschönen kann, so durch den Wind bin ich auch nicht. Aber ihre bedingungslose Zärtlichkeit mir gegenüber macht mich immer froh und erstaunt, weil bedingungslose Liebe ohne Interesse ist etwas, was man auf dieser harten Welt nicht so einfach finden kann.
Quelle meiner Inspiration: Text verfasst nach dem ich den Film „Das Labyrinth der Wörter” gesehen habe, der auch von einer schönen Freundschaft zwischen unterschiedlichen Generationen handelt, wessen Buch ich auch gelesen habe und empfehle, da es sehr schön ist und gut verfasst wurde. Die Autorin vom Buch ist Marie-Sabine Roger.
Sandra Santos – 26.07.2014